Die Sehentwicklung im ersten Lebensjahr

Die Sehentwicklung im ersten Lebensjahr

24.09.2015

Untersuchungen haben gezeigt, dass Babys bereits im Mutterleib viele Dinge wahrnehmen können. Hörsinn, Tastsinn, Geschmacksinn und auch das Sehvermögen werden während der Schwangerschaft ausgebildet. Bereits in der sechsten Schwangerschaftswoche lassen sich die Anlagen für die Augen erkennen. Die Augen selbst entwickeln sich im Laufe der Monate und bleiben bis zum siebten Schwangerschaftsmonat geschlossen. Anschließend können Babys die Augen öffnen, wenn sie das möchten. Sie sind dann auch in der Lage hell und dunkel zu unterscheiden, wenngleich sie dies nur an einer Änderung der Farbtöne im Uterus (von Rot zu Violett) festmachen können.


Bei Neugeborenen ist die Sehkraft noch stark unterentwickelt. Auf einer Distanz von ca. 20 cm sehen sie scharf, alles andere nehmen sie nur verschwommen wahr. Dies macht evolutionsbiologisch durchaus Sinn. In den ersten Wochen gilt es nämlich, Sinneseindrücke so gut wie möglich zu reduzieren. Babys sind mit einer komplett neuen Welt konfrontiert, in der sie sich erst nach und nach zurechtfinden müssen. Würden sie bereits nach der Geburt alles genau erkennen, wären sie heillos überfordert. Im Laufe der Monate reift auch das Sehvermögen heran. Schritt für Schritt erkennen Babys mehr. In den ersten Lebensmonaten lieben sie starke Kontraste, kräftige Farben und lachende Gesichter (z.B. Smileys). Späterhin lernen sie mehr und mehr zu differenzieren, der Augenmuskel wird immer stärker. Etwa mit 12 Monaten erkennen Babys all jene Dinge, die auch wir Erwachsene sehen. Viele Babys schielen in den ersten Lebensmonaten – das ist soweit auch kein Grund zur Beunruhigung. Wenn die Abweichung von der Blickrichtung jedoch bestehen bleibt, kann es auf dem betroffenen Auge zu einer Sehschwäche kommen.

1. Monat
Babys sehen noch sehr unscharf, interessieren sich aber für Gegenstände in direkter Nähe und reagieren auf Licht.


2.-3. Monat
Babys können Gegenstände fixieren und Farben erkennen.
Die Augen beginnen, Objekte zu verfolgen und Blickkontakt mit den Eltern aufzunehmen. Ein zeitweiliges Schielen ist möglich.


4.-6. Monat
Babys beobachten die eigene Hand und greifen gezielt nach Gegenständen. Die Zusammenarbeit der Augen hat sich stabilisiert; das Baby sollte nicht mehr schielen.


7.-10. Monat
Das Baby entdeckt auch kleine Gegenstände wie Krümel und greift sie auf. Es beobachtet seine Umgebung noch intensiver: Es kann fremde Personen voneinander unterscheiden und beginnt, sich für Bilder zu interessieren.


11.-12. Monat
Das Baby hält Blickkontakt und kommuniziert mit den Augen. Es zeigt nun auch Interesse für das, was in der Ferne liegt. Details kann das Baby aber noch nicht erkennen.

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