Keine Angst vor Spritzen

Keine Angst vor Spritzen


26.04.2017

Die wenigsten Kinder mögen Arztbesuche - schon gar nicht dann, wenn sie eine Spritze bekommen sollen. Doch gerade im Baby- und Kindesalter sind viele Impfungen wichtig, um den Nachwuchs vor Infektionskrankheiten zu schützen. In ihren aktuellen Empfehlungen äußert sich die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) nun erstmals zur Frage, wie sich Ängste und Schmerzen bei einer Impfung minimieren lassen.


Demnach ist es besser, wenn sowohl Eltern als auch das Gesundheitspersonal auf vermeintlich beruhigende Sätze wie "Das tut überhaupt nicht weh" verzichten. Impfungen empfinden Kinder fast immer als unangenehm, daher können solche Aussagen das Misstrauen und die Angst nur weiter fördern. Besser sei es, die Kinder (je nach Alter) direkt vor der Injektion sachlich darüber aufzuklären, was beim Impfen passiert.

ei Neugeborenen wirkt laut STIKO das Nuckeln an einem Schnuller schmerzreduzierend. Säuglinge können zudem gestillt werden. Lediglich bei einer Impfung gegen Rotaviren sollte darauf verzichtet werden, da das gleichzeitige Stillen die Wirkung der Schluckimpfung möglicherweise beeinträchtigen kann.


In Einzelfällen können Schmerzpflaster oder Cremes mit dem Wirkstoff Lidocain ab dem Alter von 4 Monaten benutzt werden, um die Schmerzen bei der Injektion zu reduzieren. Diese müssen vorher mindestens 30 bis 60 Minuten einwirken. Die Kosten für die Pflaster, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, müssen die Eltern allerdings selbst tragen.


Zur Schmerzlinderung kann auch Eisspray verwendet werden. Zwei bis acht Sekunden nach dem Aufsprühen kann nach entsprechender Desinfektion sofort geimpft werden.

Schmerzmedikamente in Form von Tabletten werden hingegen nicht empfohlen. Zudem spricht sich die STIKO dagegen aus, den Impfstoff zu erwärmen oder die Injektionsstelle vorher durch reiben oder Kneifen zu stimulieren.


Übrigens wirkt sich auch das Verhalten der Eltern auf die Angst vor dem Impf-Piks aus, wie Forscher der York University in Toronto in einer Studie herausfanden. Sind die Eltern unruhig und sorgen sich übermäßig, verstärke dies die Angst der Kindern. Im Umkehrschluss können sie mit dem richtigen Verhalten ihrem Nachwuchs auch die Angst vor Spritzen und Nadeln nehmen - etwa, indem sie ruhig bleiben, dem Kind nahe sind und es nach der Impfung ablenken. 

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